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Vom Lehrling zur Lehrlings-Ausbilderin

Erstellt am 30.01.2025

Hallo, mein Name ist Johanna und ich bin unter anderem auch Lehrlings-Ausbilderin bei der SalzburgMilch. Vor einigen Wochen kamen die jüngsten meiner Kolleginnen und Kollegen auf mich zu und fragten mich, ob ich nicht Lust hätte, auch einen Beitrag für ihren tollen Lehrlings-Blog zu schreiben. Eigentlich bin ich eine Person, die nicht gerne im „digitalen Rampenlicht“ steht, aber meinen Lehrlingen zuliebe habe ich mich dazu entschlossen, dann doch ein wenig aus meinem privaten und beruflichen Nähkästchen zu plaudern. Außerdem ist so ein „Rollentausch“ doch auch mal ganz interessant und ich kann dadurch besser nachvollziehen, wie es den Lehrlingen beim Blog schreiben und den anschließenden Feedbackschleifen von unserem Marketing-Team selber geht. Wenn ihr mehr über mich und meinen Weg vom Lehrling bis hin zur Lehrlings-Ausbilderin erfahren möchtet, dann lest jetzt weiter.

Ein kurzer Steckbrief zu meiner Person
Hallo, ich bin Johanna und, ganz entgegen dem Einleitungstext, nicht wie von dem ein oder der anderen erwartet, 50 Plus, sondern 28 Jahre alt und Lehrlings-Ausbilderin bei der SalzburgMilch. Ich bin in Salzburg Leopoldskron-Moos auf einem Bauernhof mit Milchwirtschaft aufgewachsen. Dadurch hatte ich schon seit ich in den Gummistiefeln im Stall mit den Kälbern kuschelte, die unterschiedlichsten Berührungspunkte mit der SalzburgMilch und auch einige Erlebnisse, die mir bis heute in Erinnerung sind. Privat bin ich ehrenamtlich als Rettungssanitäterin in meiner heutigen Wahlheimat Abtenau tätig, das ist im wunderschönen Lammertal. Außerdem nimmt meine Hündin Leni einen großen Teil meiner Freizeit in Anspruch. Aber nun wieder zurück zum Beruflichen.

SalzburgMilch steht bei mir nicht nur in meinem Arbeitsvertrag, sondern auch in meinen Gedanken, ganz oben
Als ich und meine Geschwister klein waren, haben wir den Tag der Milchabholung schon sehnsüchtig erwartet, um uns hinten an unserem Milchtank anzuhängen. Der alte Traktor fuhr die paar Meter zur nächsten Milchsammelstelle zwar nicht schnell, doch für uns Kinder war es das Größte und Lustigste, den Fahrtwind zu spüren und uns dort verbotenerweise dran zu hängen. Aber jetzt sind meine Gedanken vollkommen abgedriftet. Bei diesen positiven Kindheits-Erinnerungen ist es doch wenig verwunderlich, dass ich als Erwachsene nun bei der SalzburgMilch im Produktmanagement tätig bin und ein mittlerweile großer Teil meiner Aufgaben auch die Ausbildung von Bürokauffrauen und -männern in unserem Unternehmen ist.

Meine persönlichen Anfänge in der Milchstraße 
Ich habe vor zwölf Jahren selbst die Lehre mit Matura als Bürokauffrau bei der SalzburgMilch gemacht. Deshalb denke ich, dass ich mich sehr gut in die jungen Fachkräfte von Morgen hineinversetzen kann. Und es war mir auch immer sehr wichtig, dass an der Ausbildung der Lehrlinge in der SalzburgMilch weitergearbeitet und gefeilt wird, da ich während meiner eigenen Lehrzeit noch mehr Potenzial zur Entwicklung fachlicher Kompetenzen gesehen habe. Es gab schon damals tolle Ansätze mit Ausbildern und Mentoren, die für mich da waren, allerdings ging mir die Diversität und die fachliche Expertise aus den unterschiedlichsten Abteilungen im Unternehmen etwas ab. Das war für mich nach meiner Lehrzeit auch der Grund, weshalb ich das Thema Lehrlingsausbildung bei uns im Unternehmen selbst aktiv mitgestalten wollte. Um es für nachkommende Lehrlinge anders zu machen und sie schon in ihrer Lehrzeit mit den nötigen Kompetenzen auszustatten, um danach sicher im Arbeitsleben durchzustarten. Gott sei Dank werden bei uns im Unternehmen die Auszubildenden nach ihrer Lehrzeit übernommen. Dies gab mir die Möglichkeit, meine eigenen Erfahrungen und Ziele in der Lehrlingsausbildung einzubringen. Anders als zu meiner Lehrzeit, in der wir nur bedingt selbstständig Aufgaben übernehmen durften, nehmen wir unsere Lehrlinge heute ganz bewusst aktiv in die Verantwortung. Damit sie an ihren Herausforderungen wachsen, an Selbstsicherheit gewinnen und das nötige fachliche Rüstzeug für ihre berufliche Zukunft bekommen.

Meine ersten Erfahrungen nach der Lehrzeit
Nach meiner Lehrzeit durfte ich im Marketing im Produktmanagement meine Fähigkeiten unter Beweis stellen und übernahm zu diesem Zeitpunkt die Umsetzung von fertigen Designgestaltungen der Handelsmarken, sowie die Abwicklung von Sponsorings und Kooperationen.  Meine damalige Ausbilderin wurde zu meiner Kollegin und der erste Schritt in der „richtigen“ Arbeitswelt wurde gesetzt. Natürlich hatte ich in diesem Bereich des Unternehmens keinerlei Erfahrung, dennoch hat man an mich und meine Fähigkeiten geglaubt. Nach meinem Produktmanagement-Lehrgang, den ich berufsbegleitend abgeschlossen habe, und einer gefühlt ewigen Einschulungsphase hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, einen richtig eigenen Arbeitsbereich zu haben. Der auch anschließend immer weitergewachsen ist.

Mein Weg zur Lehrlingsausbildnerin
Nach der abgeschlossenen Lehre mit Matura nahm ich mir fest vor, an der Lehrlingsausbildung etwas zu ändern und so durfte ich den Lehrlings-Ausbilder-Kurs am Wifi besuchen. Dort wurde mir in einem 5-tägigen Kurs gezeigt, wie man mit Lehrlingen umgeht, welche Rechte und Pflichten einzuhalten sind und was ein Lehrling lernen muss. Natürlich wurden wir auch geprüft und wir mussten vor einer Kamera ein Feedbackgespräch führen oder etwa ein Problem mit unseren „Lehrlingen“ (Kurs-Kollegen) diskutieren. Anschließend wurde das Filmmaterial zusammen mit den anderen Kollegen genauestens begutachtet und Reaktionen, Aussprache und Körperhaltung analysiert. Weiters war auch die Erstellung eines Ausbildungsprogrammes Bestandteil des Kurses. Die perfekte Grundlage, um als Ausbilderin bei uns im Unternehmen heute die Weichen für eine erfolgreiche Lehrlingsausbildung zu legen.

Während des gesamten Ausbildungsprozesses koordiniere ich die Lehrlinge in den unterschiedlichsten Abteilungen, führe mit Lehrlingen und den Coaches aus den anderen Abteilungen Feedbackgespräche und versuche gemeinsam mit den Lehrlingen, ihre Stärken und Schwächen herauszufinden und auf diese weiter einzugehen. Nebenbei darf ich auch hin und wieder für die Wirtschaftskammer Salzburg die mündlichen Lehrabschlussprüfungen der Bürokauffrauen und -männer abnehmen. Während meiner Tätigkeit als Ausbilderin habe ich dann doch gemerkt, dass ich mit dem theoretischen Wissen, dass mir bei meinem ersten Ausbilderkurs mitgegeben worden ist, manches Mal an Grenzen stoße und daher einige Zeit später noch den Lehrgang zum qualifizierten -und diplomierten Lehrlingsausbilder am Wifi besucht. Hier wurden einem mehr Methodiken und Übungen vermittelt.

Lehrlingsausbilder sind nicht nur Kollegen, Vorbilder und Ausbilder, sondern auch ein Stück weit Wegbegleiter
Ich plane auch gemeinsam mit den anderen Ausbildern im Unternehmen die Umsetzung von Schnupperanfragen und bin natürlich mit dabei, wenn wir Schülerinnen und Schülern vor Ort Einblicke in die Arbeitswelt und die Lehrlingsausbildung bei der SalzburgMilch geben. Mit regelmäßigen Feedbackgesprächen mit unseren Lehrlingen, in denen auch ihre Lernfortschritte besprochen werden, sorgen wir dafür, dass sie Orientierung bekommen und dementsprechend unterstützt werden. Dabei ist uns immer eines besonders wichtig, nämlich dass die Lehrlinge auch nach der Lehre ihren Platz bei uns im Unternehmen finden, denn das war schon sehr lange eines unserer Unternehmensziele: Junge Fachkräfte von Morgen auszubilden, um die Expertise im Unternehmen aufzubauen und langfristig zu behalten. Dies ist auch weiterhin unser Ziel.

Ich denke aber, dass man als Ausbilder oder Ausbilderin sehr viel mehr ist als eine Organisationsstelle. Man ist manches Mal auch Vertrauensperson, manches Mal Lehrerin, manches Mal ein guter Freund oder eine gute Freundin und manches Mal muss man auch der strenge Elternteil sein. Davon bin ich fest überzeugt. Und hier spreche ich aus eigener Erfahrung. Die Zeit, in der die Lehre abgeschlossen wird, ist eine sehr intensive Zeit. Es verändert sich in einem sehr kurzen Zeitraum sehr viel, nicht nur in der Arbeit, sondern auch im privaten Umfeld. Man ist vielleicht gerade in der ersten Beziehung, macht den Führerschein, beginnt im Nachtleben unterwegs zu sein oder bildet sich mit der Matura oder anderen Kursen weiter. Es ist eine Zeit voller Ereignisse in der man dann doch manches Mal mit Herausforderungen konfrontiert ist. Deshalb bin ich mir auch sicher, dass ein Arbeitsplatz nicht nur zweckdienlich ist, sondern auch eine Stütze in einer sehr intensiven Zeit sein kann. Er gibt eine Struktur und einen Alltag vor, was banal klingen mag, doch sehr wichtig sein kann.

Wie wird man eigentlich Lehrlings-Ausbilder/-in?
Dafür sollte man entweder einen Ausbilderkurs am WIFI oder BFI besucht haben, manches Mal ist die Ausbildung auch in der Unternehmer oder -Meisterprüfung gleich inkludiert. Soweit zu den nötigen Hard Facts. Allerdings bin ich der Meinung, dass man genauso gewisse Soft Skills, wie z.B. Geduld, Verständnis, Freude an der Tätigkeit und Einfühlungsvermögen mitnehmen sollte, wenn man mit jungen Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten möchte. Dies hat sich auch mittlerweile bestätigt und ich kann euch sagen, man lernt wirklich nie aus! Ich dachte nach meiner Lehre: „Das war es jetzt, jetzt kann ich alles“ – doch es kam ganz anders. Ich wurde immer wieder eines Besseren belehrt und lerne noch weiter? Es ist doch bekanntlich noch kein Meister vom Himmel gefallen? Und das gebe ich auch den jüngsten unserer Kollegen und Kolleginnen weiter, sich gerne fortzubilden.

 


Ein besonderer Tag für Johanna und Christoph, beide Lehrlings-Ausbildner bei der SalzburgMilch: Die Anerkennung als Staatlich ausgezeichneter Lehrbetrieb durch das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft

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